„Es war eine lose-lose Situation“ sagt Frau Glawischnig dem Hans Rauscher vom Standard. Leider ist dabei nicht recht klar geworden wer denn die beiden loser sind. „Wir müssen jetzt in die Zukunft sehen“ sagt Frau Glawischnig dem ORF. Nun denn: so lasset uns in die Zukunft schauen ! zur Einleitung: In meinem Geist formt sich so ein Bild mit den lieben Damen Glawischnig , Lunacek, Lichtenberger und Sburny die vertrauensvoll nach vorne blicken, die Hand als Augenschirm, um genauer zu sehen. Hinter ihrem Rücken hängt noch der Hannes am Kreuz und schaut ganz erstaunt. Und hinten dem Rücken der netten Damen steigt der Volkszorn als riesiger schwarzer Drachen feuerspeiend auf… Ich weiß nicht warum mein Hirn da immer Bilder erzeugt die der Karikaturist Heizinger gezeichnet haben könnte. Lese wahrscheinlich die falschen Zeitungen. Schade dass ich nur Worte für die Kommunikation habe. Also: Prognosen sind eine unsichere Sachen, vor allen Dingen solche die sich mit der Zukunft beschäftigen… Daher mach ich halt 2 Prognosen, man sollte keine Chance auslassen Fehler zu machen. Prognose 1: (the loser sight) Es ist der Abend nach der EU-Wahl, das Ergebnis der Grünen war, wie auch schon bei der NR-Wahl, schlechter ausgefallen als beim letzten Mal. Ein zweites Mandat hat sich gerade nicht mehr ausgegangen, von einem dritten keine Rede. Es gab aber viel Vorzugsstimmen für Eva Lichtenberger, die nun statt Ulrike Lunatcek nach Brüssel geht. Es war auch aus der Wahlbehörde zu vernehmen dass viele Grünstimmen mit einer Vorzugsstimme für Voggenhuber versehen waren, das habe aber nicht gegolten und ist auch nicht ausgewertet worden. Ja, gibt die Frau Bundessprecherin zu, es habe sich schon während der ganzen Wahlkampagne abgezeichnet. Leute seien gekommen um das Bedauern über das Ausscheiden von Johannes Voggenhuber auszudrücken. Manchmal war es kaum auszuhalten, die Beschimpfungen und Beleidigungen der Grün-Sympatisanten. Außerdem hätte der politische Gegner jede Möglichkeit ausgenutzt um in der Wunde herumzubohren. Man habe tapfer bergauf gekämpft, das Ergebnis hätte wohl auch noch schlechter ausgehen können. Es habe sich auch gezeigt, dass es schwierig ist mit Sachthemen zu punkten, wenn andere mit „Raus aus Europa“ und ähnlichen Sprüchen Stimmung machen. Konsequenzen würden gezogen nachdem Wahlkampf und Wahlergebnis genauer analysiert worden sind. Wer diese Prognose gern etwas „hinterfotziger“ hätte, der lese: http://www.profil.at/articles/0906/560/233099/rainer-nikowitz-gruen-leid Prognose 2: (lets do the Obama) Was niemand mehr für möglich gehalten hatte, ist doch noch passiert. Nach einigem Getuschel im Geheimen gibt es einen EBA, der die Entscheidung vom Jänner revidiert. Johannes Voggenhuber bekommt das letzte Mandat auf der EU-Liste. Eva Glawischnig beruft sich auf dem Präsidenten Obama („i have made a mistake..“). Wenn der Präsident der USA einen Fehler einbekenne könne, dann können die Grünen das auch. Niemand hat mit den Konsequenzen der Abhalfterung Voggenhubers gerechnet, auch er selber nicht. Also hat man die Kröte geschluckt und sich hingestellt um einen Fehler zu bekennen. Selber der „begnadigte“ Johannes was ganz gegen seine Art einmal kleinlaut, gelobte Zusammenarbeit und Kampfeswillen. Mit diesem Start wurde eine Welle losgetreten. Nicht nur die EU-Listenkandidaten sondern auch die restlichen bekannten und weniger bekannten Grünträger waren „wie unter Strom“. Landauf, landab, Veranstaltung für Veranstaltung, war ein Klimawechsel zu spüren. Viele Verärgerte waren gekommen, um Ihre Freude über die Entwicklung auszusprechen, andere, die sonst den Grünen nicht so nahe stehen, kamen um eine Partei zu sehen die es schaffte einen Fehler einzugestehen und zu korrigieren. Neben der Meldung und den Personen war es nun auch möglich die Themen der grünen EU-Politik mit gemeinsamer Stimme hinauszutragen. Dem politischen Gegner fehlten nicht nur die Angriffspunkte sondern zeigten selber auch Schwächen, weil sie den Mut der Grünen im Einbekennen von Fehlern nicht aufzubringen bereit waren. Das Wahlergebnis bestätigt dann auch was schon im Wahlkampf spürbar geworden war: knappe 3 Mandate. Es hat sich also ausgezahlt. Johannes Voggenhuber erklärt noch am Wahlabend, dass er als Busse für sein Sünden in der nächsten Periode als Nummer 3 der Liste nach Brüssel ziehen werde und sich vorgenommen habe dort ein Vorbild für gemeinsame Arbeit zu werden. So war dann alles Friede, Freude Eierkuchen. Oder wie man in Bayern so sagt: „Wer häd si denn des denkt ?“ Jo mei !